Die Meridiane stehen im Shiatsu, wie auch in der traditionellen chinesischen Medizin, für Leitbahnen der Lebensenergie, welche in Japan „Ki“ und in China „Qi“ genannt wird. Diese Lebensenergie wiederum hat verschiedene Erscheinungsformen mit der der Fähigkeit sich zu bewegen und sich von der einen in die andere Form zu verwandeln. Ein frei und in ausreichender und ausgeglichener Menge fließendes Ki wiederum fördert ein gesundes und erfülltes Dasein.
Auf den Meridianen befinden sich sogenannte Shiatsu-Punkte, welche mit Fingerdruck einen Zugang zum Ki ermöglichen. Der Shiatsu-Praktiker nutzt diesen Zugang, um Richtung und Stärke des Ki und somit sein Fließen und seine Wandlungsfähigkeit direkt zu beeinflussen. Verbunden mit einer vorgängigen Befragung und einer im Shiatsu spezifisch entwickelten Befundung lassen sich Mangelerscheinungen wie auch Überfluss und Ungleichgewicht im Energiehaushalt des Körpers identifizieren und behandeln und somit Wohlbefinden und Gesundheitsvorsorge fördern.
Klassisch werden im Shiatsu die Energiezugangspunkte von zwölf Meridianen genutzt. Diese Meridiane verteilen sich über den ganzen Körper und haben ihren Anfangs- bzw. Endpunkt an den Extremitäten der Hände und Füße, sowie am Kopf. Zudem werden in speziellen Fällen die Shiatsu-Punkte von weiteren Gefäßen genutzt. Im Ablauf einer Behandlung werden jedoch selten die Shiatsu-Punkte von mehr als zwei Meridianen verwendet, da eine Betonung der Gewichtung den gewünschten Ausgleich merklich fördert.